Steinhuhn

Das Steinhuhn (Alectoris graeca) ist ein faszinierender, scheuer Vogel aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae) und der Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) und gehört zur Gruppe der Glattfusshühner. Er ist ein charakteristischer Bodenvogel, der an steinigen, grasigen und sonnigen Berghängen lebt und nördliche Lagen meidet. Sein Verhalten zeugt von Geschicklichkeit und Ausdauer beim Laufen, was ihn zu einem interessanten Studienobjekt für Ornithologen macht.

Innerhalb der Familie der Fasanenartigen ist das Steinhuhn eng mit anderen Alectoris-Arten verwandt. Dazu gehört zum Beispiel das nahe verwandte und sehr ähnliche Chukarhuhn (Alectoris chukar), das in Ostasien vorkommt.

Das Steinhuhn ist kein Zugvogel und bleibt das ganze Jahr über in seinem Lebensraum ist in Deutschland, in freier Wildbahn allerdings sehr selten.

Leider haben wir für diesen Vogel nur ein Bild. Sollten Sie Bildmaterial besitzen, welches wir veröffentlichen können. Melden Sie sich einfach.

Aussehen, Größe und Gewicht

SteinhuhnDurch sein auffälliges blaugraues Gefieder, das sich über Oberseite, Hals und Brust erstreckt, fällt das Steinhuhn (Alectoris graeca) auf. Die Kehle des scheuen Vogels ist weiß und hebt sich optisch von der übrigen Färbung ab. Die beeindruckende Flügelspannweite beträgt 46 bis 53 cm, die Gesamtlänge variiert zwischen 32 und 37 cm.

Auffallend ist der Gewichtsunterschied zwischen Männchen und Weibchen. Während die Männchen zwischen 550 und 850 g wiegen, sind die Weibchen mit 410 bis 720 g deutlich leichter. Der mittelgroße Bodenvogel ist mit seinen kräftigen Beinen gut an seinen Lebensraum – steinige, grasige und sonnige Berghänge – angepasst.

Ähnliche Vögel

Es gibt einige Arten, die dem Steinhuhn ähnlich sehen und leicht verwechselt werden können. Insbesondere drei Vögel weisen Ähnlichkeiten auf: das Chukarhuhn, das Rothuhn und das Felsenhuhn.

Das nicht in Deutschland natürlich vorkommende Chukarhuhn (Alectoris chukar) weist viele Ähnlichkeiten mit dem Steinhuhn auf. Beide Vögel haben eine gestreifte Brust und einen rotbraunen Schwanz. Das Chukarhuhn hat jedoch einen charakteristischen schwarzen Augenstreif und eine weiße Stirn, die es vom Steinhuhn unterscheidet. Chukarhühner sind auch etwas größer und kommen häufig in trockenen, felsigen Lebensräumen wie Gebirgen und Steppen vor.

Ein weiterer ähnlicher Vogel ist das Rothuhn (Alectoris rufa), das ebenfalls zur Familie der Fasanenartigen gehört. In Färbung und Zeichnung weist es einige Ähnlichkeiten mit dem Steinhuhn auf, wie z. B. die rotbraunen Flügeldecken und den rötlichen Schwanz. Das Rothuhn ist jedoch insgesamt kräftiger und leuchtender gefärbt, mit einem rotbraunen Bauch und einem auffälligen weißen Kehlfleck, kommt aber ebenfalls nicht heimisch in Deutschland vor.

Schließlich ist noch das Felsenhuhn (Alectoris barbara) zu erwähnen, das in seinem Aussehen dem Steinhuhn ähnelt. Felsenhühner sind jedoch meist größer und kräftiger gebaut. Die Färbung ist bei beiden Vögeln ähnlich, beim Felsenhuhn jedoch tendenziell etwas heller und weniger intensiv. Diese Vögel leben hauptsächlich in den felsigen Bergregionen Nordafrikas und auf einigen Mittelmeerinseln.

Lebensraum

In den sonnigen, felsigen Hochlagen der Alpen findet das Steinhuhn als scheuer Vogel seinen bevorzugten Lebensraum. Dort bewegt es sich geschickt über steinige Hänge, immer auf der Suche nach Nahrung wie Samen und Insekten. Gelegentlich steigt es auf der Suche nach Nahrung auch in tiefere Lagen hinab, bevorzugt aber wärmere und sonnigere Gebiete und meidet nördliche Lagen.

Nahrung

Steinhuhn (Alectoris graeca)Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Samen, Beeren, Insekten, Würmern und Schnecken. Im Frühjahr und Sommer ernährt sich das Steinhuhn sich hauptsächlich von Insekten, während im Herbst und Winter Beeren und Sämereien bevorzugt werden.

Das Steinhuhn ist sehr anpassungsfähig, was seine Ernährung betrifft. Besonders hervorzuheben ist der kräftige Schnabel, mit dem sich harte Samenkapseln und Insektenpanzer leicht aufbrechen lassen. Die Nahrungsaufnahme ähnelt der anderer Fasanenarten, so dass seine Umwelt in ähnlicher Weise von seinem Fressverhalten profitiert.

Lebenserwartung und Feinde

Eine durchschnittliche Lebenserwartung von 3 bis 5 Jahren zeichnet das Steinhuhn aus. Die Qualität des Lebensraumes und die Verfügbarkeit von Nahrung spielen eine wesentliche Rolle für die Überlebenschancen dieser Vogelart. Sie bevorzugen steinige und grasige Berghänge, die ihnen ausreichend Deckung und Nahrung bieten.

Zu den natürlichen Feinden zählen Greifvögel wie Habicht und Sperber, die vor allem junge Steinhühner erbeuten. Auch Füchse, Marder und Schlangen können dem Huhn gefährlich werden. Durch ihre gute Tarnung und ihr scheues Verhalten können Steinhühner den Gefahren jedoch oft erfolgreich ausweichen und tragen so zu einem stabilen Bestand bei.

Fortpflanzung

Balzverhalten und Brutzeit

Während der im Frühjahr beginnenden Balzzeit zeigen die Hähne von Alectoris graeca eindrucksvolle Balzrituale. Dazu gehören laute Rufe, körperliche Darbietungen und das Aufplustern des Gefieders. Durch ihr attraktives Aussehen und ihre Gesangskünste versuchen sie, Weibchen zur Paarung zu bewegen. Die Brutzeit erstreckt sich normalerweise von April bis Juli, wobei die Paarung hauptsächlich morgens und abends stattfindet.

Nistplatz und Nestbau

Das Steinhuhn bevorzugt felsige und gebirgige Lebensräume mit spärlicher Vegetation. Die Weibchen suchen sich einen geeigneten Nistplatz, meist in einer gut geschützten Mulde am Boden oder unter Büschen. Die Mulde wird mit trockenem Gras und Laub ausgekleidet. So sind die Nester vor Witterungseinflüssen und Feinden geschützt.

Aufzucht der Jungen

Sobald die Eier gelegt sind, beginnt das Weibchen mit dem Brüten. In dieser Zeit kümmert sich der Hahn um die Verteidigung des Nestes und die Nahrungssuche. Nach etwa 24 Tagen schlüpfen die Küken, die bereits kurz nach dem Schlüpfen in der Lage sind, ihren Eltern bei der Nahrungssuche zu folgen. Die Küken haben eine braune Oberseite mit gelblichen Streifen, die ihnen in ihrem Lebensraum eine gute Tarnung bieten.

Beide Elternvögel beteiligen sich an der Fütterung und Pflege der Jungen, bis diese selbständig sind und ein eigenes Revier beanspruchen können. Nach etwa einem Jahr sind die Jungen geschlechtsreif und können sich bereits in der nächsten Balz- und Brutsaison an der Fortpflanzung beteiligen.

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Das Steinhuhn ist eine faszinierende und geschickte Vogelart, die vor allem steinige, grasige und sonnige Berghänge bewohnt. Die Population wird als wahrscheinlich stabil eingeschätzt und die Art ist in Anhang 1 der Vogelschutzrichtlinie aufgeführt. Obwohl die Art derzeit nicht als stark gefährdet gilt, ist das natürliche Verbreitungsgebiet des Steinhuhns in den bayerischen Alpen auf einzelne Vorkommen beschränkt. Das Überleben der Art kann durch die Aufrechterhaltung der Beweidung und Almwirtschaft auf steilen Grenzertragsflächen unterstützt werden. Dennoch gilt es, das empfindliche Gleichgewicht dieser schönen Vögel weiterhin genau zu beobachten und gegebenenfalls rechtzeitig geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.